Eine Bilanz der ersten drei Weltcups der Saison 2004/2005

 

Der Dezember 2004 verlief für Sven ausgesprochen erfolgreich. Nach den ersten 3 Weltcups der neuen Saison stehen 3 Siege und  ein 2. Platz im Gesamtweltcup zu Buche. Damit ist es mit Abstand der beste deutsche Athlet zu diesem Zeitpunkt. Zwischenzeitlich trug er sogar das gelbe und zwei rote Trikots. 28 Weltcup-Siege (ohne Staffel bzw. Teamwettbewerbe) sind es inzwischen, auch wenn er selbst gar nicht mitzählt und bei der Frage nach der Anzahl seiner Siege immer passen muss.

Beim ersten Weltcup in Beitostölen startete Sven gleich mit einem 4. Platz im Sprint, das Verfolgungsrennen konnte er gewinnen. In der Staffel war er seit langem wieder einmal als Schlussläufer unterwegs.

Besonders bei den Wettkämpfen am Holmenkollen lief es sehr gut, obwohl die äußeren Bedingungen nicht gerade optimal waren. Es war relativ warm, durchgehend über 0° C, dementsprechend weich war die Strecke. Doch eine gute Laufform (er war der einzige "Nicht-Norweger" unter den Laufbesten) und fehlerfreies Schießen im Einzel brachten den 2. Sieg der Saison. Er war selbst überrascht von diesem Erfolg und sagte nach dem Rennen: "Da musste ich wohl erst so alt und Vater werden, dass mir das mal wieder gelingt ... Ich habe mich ganz normal vorbereitet, nichts Besonderes gemacht". Das kontinuierliche Training über Jahre zahle sich hier aus.

Den Sprint gewann überlegen Ole Einar Bjørndalen, der null geschossen und im Ziel über eine Minute Vorsprung vor dem Zweitplatzierten hatte. Er sprach von einem seiner besten Wettkämpfe überhaupt – und war sehr enttäuscht, dass er in der Verfolgung diese gute Basis mit 7 Schießfehlern verspielte. Sven hatte sich von Platz 10 nach vorne gekämpft und auch diesen Wettbewerb gewonnen – und  Ole Einar Bjørndalen erkannte neidlos an, dass Sven am Holmenkollen einfach der Beste sei.  

Noch am Tag des letzten Wettkampfs am Holmenkollen ging es weiter ins schwedische Östersund. Und dort, wo man im Dezember normalerweise immer Minusgrade und Schneemassen hat, herrschte dieses Jahr (ebenso wie in Oslo) Schneemangel und die Temperaturen bewegten sich auch häufig im Plusbereich.

Der zu dieser Zeit Weltcupführende Ole Einar Bjørndalen ließ den Weltcup in Östersund aus (ebenso wie Lars Berger) und nahm stattdessen am Langlauf-Weltcup in Ramsau teil, wo er sich für die Nordische Ski-WM qualifizierte (7. Platz).

Trotzdem gewannen zwei Norweger den Sprint und den Verfolger: Stian Eckhoff und Egil Gjelland. Für ihn war es der erste Einzelsieg in den über 10 Jahren, die er schon im Weltcupzirkus dabei ist.

Im Sprintwettbewerb lief es für Sven nicht besonders gut, nach 3 Fehlern im Stehendschießen beendete er den Wettkampf als 23, verbesserte sich aber im Verfolgungswettkampf um 10 Plätze. Und im ersten Massenstart der Saison erreichte er wieder einen guten 4. Platz.

 

Hier geht es zu den Fotos vom Holmenkollen.

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