Deutsche Biathlon-Meisterschaften in Oberhof, 19. - 23 September 2001

Die Top-Biathleten laufen im Sommer um die Deutsche Meisterschaft, das war am vorletzten Wochenende in Oberhof eine absolute Premiere. Weil die Wettbewerbe im Februar mangels Schnee ausfallen mussten, kamen die Offiziellen auf die Idee, die DM erstmals im Rahmen der Herbstleistungskontrolle im September auszutragen. Eine ziemlich gute und äußerst erfolgreiche Idee!

An vier Renntagen alle deutschen Top-Athleten in Oberhof (nachdem auch das Einzelrennen wegen der Anschläge in den USA von Ruhpolding nach Oberhof verlegt worden war). Das war schon eine tolle Sache und  - oh Wunder - sogar das Wetter hat überwiegend mitgespielt. Zwar gab es mehr oder weniger Dauerregen bei den Sprintrennen, aber an den anderen Tagen war - gegen alle Wettervorhersagen - blauer Himmel und Sonnenschein angesagt.

Und spätestens am Samstag bei den Verfolgungsrennen waren die Zuschauerränge gut gefüllt und die Stimmung richtig klasse. Das lag nicht nur daran, dass Thüringen 7 der 8 Titel holte (Martina Glagow hielt durch ihren fehlerfreien Sieg im Einzel die Ehre der Bayern aufrecht), sondern vor allem an dem tollen Einsatz der Athleten - und nicht nur derjenigen, die sich noch fürs Weltcup-Team qualifizieren wollten. Alle ohne Ausnahme waren so engagiert, als ginge es nicht "nur" um eine nationale Meisterschaft und das kam auch bei den Zuschauern absolut rüber. Als z.B. Peter Sendel beim Verfolgungsrennen oder in der Staffel durch eine tadellose letzte Schießleistung die Führung übernahm, da war der Zuschauer-Jubel schon ähnlich lautstark wie beim Weltcup. Und spätestens im Ziel hat man gemerkt, wie wichtig die Rennen für jeden der Athleten waren, ob große Enttäuschung oder große Freude. Da wurde deutlich, es war für niemand ein Pflichttermin, alle haben versucht, ihre beste Leistung zu zeigen.

Gar nicht verwunderlich deshalb, dass die Terminierung im September sogleich zur Dauereinrichtung erklärt wurde (Oberhof und Ruhpolding im Wechsel). Ich glaube, wir Fans freuen uns schon mächtig auf die nächste DM - dann in Ruhpolding - und auf eine ähnlich familiäre Atmosphäre. Denn was bei den Weltcups leider nicht mehr möglich ist, am DM-Wochenende war es normal: Mit vielen anderen Fans oder mit den Athleten zu sprechen, in den Strafgarten, zum Startbereich oder ins Stadion zu laufen. Und abends Biathleten ganz anders kennenzulernen (z.B. Musik von den kanadischen Biathleten und Peter Sendel).

Also insgesamt, eine supergut gelungene Sache. Wer nicht da war, der hat was verpasst! Ein Dank an alle Athleten für die tollen Leistungen und an den WSV Oberhof, der die Improvisation (schließlich wird grad mächtig gebaut am neuen Stadion, das musste erstmal gestoppt werden) erstaunlich gut hinbekommen hat.

(Diesen Bericht haben wir übrigens Lena zu verdanken. Also auch an dieser Stelle noch mal: Ein  großes Dankeschön an Lena!)

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